Aufbauer sind überall willkommen

 

Erwachsen werden in einer fünften Klasse

 

Ein gutes Klima in der Klasse? Das passiert nicht von alleine, sondern muss geübt und gepflegt werden. In zwei Unterrichtsstunden lernte eine fünfte Klasse, was Fertigmacher und Aufbauer sind und wie man sie erkennt und besiegt. Das Fertigmachen passiert oft nicht immer bewusst, sondern gerade bei Kindern und Jugendlichen manchmal aus mangelnder sprachlicher und sozialer Sensibilität oder Gedankenlosigkeit – nach dem Motto: „das sagen doch alle“ oder “das ist doch gar nicht so gemeint“.

Lösche nicht meine Kerze aus, damit deine besser brennt! Mit Hilfe von Tom, dem Klassenmaskottchen, hat die fünfte Klasse nach Wegen gesucht, damit jede Kerze leuchten kann. Eine Kerze nimmt der anderen Kerze keinen Sauerstoff weg oder lässt sie weniger schön leuchten. So wurde zunächst das Stofftier, das jeweils auf der Schulter der Mädchen saß, ganz bewusst mit Fertigmachern beschimpft: „das kannst Du ja doch nicht“, „du bist blöd“, „du bist uncool, weil du kein Handy hast“, etc. Im Anschluss war klar, dass sich Tom sehr schlecht gefühlt haben muss. Dann formulierten wir Aufbauer, damit sich Tom wieder erholen konnte: „du bist total nett“, „möchtest du mich besuchen kommen“, etc. 

Mit Schere, Papier und Stifte formten die Schülerinnen Füße (= Fertigmacher) und Hände (= Schulterklopfen). Zum Schluss klebten sie die Hände über die Füße und löschten so symbolisch die Fertigmacher. Zum Schluss überlegten wir, wie wir das Gelernte auch außerhalb der Schule anwenden können. Aufbauer sind überall willkommen.

Viktoria Wiedenberg, MWS