Mary Ward, 1585-1645

 

Maria Ward - wie war ihr Leben?

 

1585 in Yorkshire geboren, wächst sie während der englischen Katholikenverfolgung auf. Sie erlebt, dass Menschen für ihren Glauben Vermögen, Heimat, Ehre, ja sogar ihr Leben aufs Spiel setzen. Auch sie möchte ihr Leben im Dienst für Gott einsetzen. Erfüllt von der Sehnsucht, ihre persönliche Berufung zu entdecken, sucht sie jahrelang nach einem Weg. Da sie in England nicht ihrer Überzeugung gemäß leben kann, verlässt sie mit 21 Jahren ihre Heimat und tritt 1606 in ein Klarissenkloster in St. Omer/Flandern ein. Sie erkennt bald, dass dies nicht ihr Weg ist, und kehrt nach England zurück. Dort versucht sie unter großer Gefahr, Menschen in ihrem Glauben zu stärken. Sie sammelt Gefährtinnen um sich und verlässt erneut ihre Heimat, um einen eigenen Orden zu gründen: Die Mitglieder sollen, nur gebunden an Gott, frei sein für den Dienst am Menschen und für die Nöte der Zeit - ein Programm, das für die damalige Zeit revolutionär war. Grundlage der von Frauen geleiteten Gemeinschaft bilden die Satzungen des hl. Ignatius von Loyola, des Gründers der Gesellschaft Jesu.

Die junge Gemeinschaft widmet sich auf dem Festland (in Lüttich, Köln, Trier, Rom, Neapel, Perugia, München, Preßburg, Prag, Wien) der Bildung und Erziehung von Mädchen, einer dringenden Aufgabe. Über den Unterricht hinaus ist die Stärkung des Glaubens ihr großes Anliegen. Die Zahl der Niederlassungen zeigt, wie sehr das Werk blühte.

Um vom Papst die Bestätigung ihres Instituts zu erhalten, pilgert Maria Ward dreimal nach Rom. Aber mit der Ausbreitung des Instituts wächst auch der Widerstand. Die neue Form des Ordens - Frauen ohne Klausur im apostolischen Dienst - hat viele Feinde. Verleumdungen zwingen Maria Ward, in Rom ihre Gründung mit Freimut zu verteidigen. Aber ihre Bitte wird zu Lebzeiten nicht gewährt. Urban VIII. löst 1631 das Institut auf. Sie selbst wird als Ketzerin neun Wochen inhaftiert. Das römische Inquisitionsgericht endet zwar mit ihrer Rechtfertigung, aber das Werk Maria Wards bleibt aufgehoben. Maria Ward unterwirft sich dem Urteil der Kirche und bleibt dennoch ungebrochen ihren Zielen treu. Nichts kann den Glauben an ihren Auftrag und ihre Treue zur Kirche zerstören.

1645 stirbt sie in ihrer Heimat in der Hoffnung, dass Gott für alles seine Zeit hat.

Durch größte Schwierigkeiten hindurch setzen die Gefährtinnen Maria Wards Werk fort. Erst 1877 erhält das Institut B.M.V. die päpstliche Anerkennung, 1909 darf Maria Ward wieder als Stifterin des Instituts genannt werden.

Die Übernahme der Konstitutionen des hl. Ignatius mit der Anpassung für einen Frauenorden geschieht erst 1978.

 

An dieser Stelle verweisen wir gerne auf nachfolgenden Link zu Maria Ward. Es handelt sich dabei um den Bericht über einen Vortrag von Frau Ulrike Fried-Heufel, ehemalige Lehrerin an der Maria Ward-Schule Mainz, über Mary Ward als Vorkämpferin für die Rechte der Frauen.

  

Maria Ward - ihr Institut

 

Das Institut Maria Wards - früher Institut Beatae Mariae Virginis, heute Congregatio Jesu, CJ - umfasst heute weltweit drei Zweige: den römischen Zweig, den irischen Zweig und den nordamerikanischen Zweig.

Insgesamt gibt es mehrere hundert Niederlassungen:

 

Europa:

England, Irland, Deutschland, Spanien, Italien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Ukraine, Sibirien

 

Afrika:

Kenia, Zimbabwe, Südafrika

 

Australien

 

Nordamerika:

USA, Kanada

 

Südamerika:

Argentinien, Brasilien, Chile, Peru

 

Asien:

Indien, Nepal, Korea, Chile, Peru und in Jerusalem.

 

Während in den westlichen Industrieländern die Mitgliederzahlen stagnieren, blüht das Institut Maria Wards in Osteuropa, Afrika und Asien. Neben Unterricht und Erziehung sind Pastoral- und Sozialarbeit sowie Krankenpflege Tätigkeitsfelder der Maria Ward-Schwestern.

 

Neues aus der Ordensgemeinschaft der Maria Ward-Schwestern

 

Namensänderung

Seit 1.1.2004 ist der neue Name (statt des seitherigen I.B.M.V.) Congregatio Jesu, CJ. Dies entspricht dem brennenden Wunsch Mary Wards (1585-1645), der damals nicht zu verwirklichen war.

 

Vereinigung der deutschsprachigen Provinzen

Vom 1.1.2005 an vereinigen sich die bisherigen deutschen Provinzen Augsburg, Bamberg, Mainz, München, Österreich, Passau, Südtirol, Würzburg zur "mitteleuropäischen Provinz". Sitz der Provinzleitung ist in München Pasing. Provinzoberin wird sein Schwester M.Angela Fries CJ, seither Mainz.

 


 

Literatur

 

Mathilde Köhler, Maria Ward. Ein Frauenschicksal des 17.Jahrhunderts, München 1984;

Immolata Wetter, Mary Ward. In der Reihe: Große Gestalten des Glaubens, Aschaffenburg 1985;

Henriette Peters, Mary Ward. Ihre Persönlichkeit und ihr Institut, Innsbruck/Wien 1991.